RGB-Protokoll bringt USDT auf Bitcoin – aber ohne Gebühren-Boom für Miner
Im Jahr 2023 und Anfang 2024 erlebten Miner eine goldene Zeit: Durch den Hype um Ordinals und BRC-20 Tokens explodierten die Transaktionsgebühren. Doch 2025 ist die Euphorie abgeflacht, die Nachfrage nach Blockspace gesunken – und Miner verlassen sich wieder hauptsächlich auf die Block Subsidy.
Ein neuer Hoffnungsträger taucht nun auf: Tether hat kürzlich USDT auf Bitcoin lanciert – via dem RGB-Protokoll. Viele hoffen auf frischen Schwung durch mehr Transaktionen. Doch: RGB ist so konzipiert, dass es bewusst die Bitcoin-Blockchain nicht überlastet.
Was ist das RGB-Protokoll?
RGB ist eine Layer-2-Lösung für Bitcoin, die den Issuance und den Transfer von digitalen Assets – wie Stablecoins – ermöglicht, ohne die Base Layer zu belasten. Basis dafür ist „Client-side Validation“: Transaktionsdaten bleiben in den Wallets der User, nur kryptografische Proofs werden in der Chain verankert.
Das bietet mehrere Vorteile: mehr Privatsphäre (nur beteiligte Parteien sehen die Transaktionen), bessere Skalierbarkeit (Millionen Transfers sind off-chain möglich) und Kompatibilität mit dem Lightning Network – also schnelle, kostengünstige Zahlungen.
Tether hat sich bewusst für RGB entschieden: So kann man Bitcoins hohe Sicherheit nutzen, ohne die hohen Gebühren der Hauptkette zahlen zu müssen.
Bitcoin-Stablecoins: Potenzial, aber kein Gebühren-Turbo
Mehr als 30 Prozent der institutionellen Bitcoin-Bestände sind mit Stablecoin-Strategien kombiniert. Die Integration von USDT auf Bitcoin bietet großes Potenzial: für Institutionen, Zahlungsdienstleister, und User in Schwellenländern – denn sie können nun Stabilität und Flexibilität eines Stablecoins mit der Sicherheit von Bitcoin verbinden.
Der Stablecoin-Markt hat aktuell ein Volumen von über 410 Milliarden Dollar, wobei Tether etwa 40 Prozent kontrolliert. Entsprechend stark ist der Einfluss – und das Potenzial für breite Adoption. Wallets, Merchant-Tools und Bridges dürften nachziehen.
Doch: Anders als bei Ethereum, wo jede Token-Transaktion on-chain landet, bleibt bei RGB das meiste off-chain. On-chain Transaktionen entstehen nur, wenn neue Tokens ausgegeben werden, große Settlement-Prozesse stattfinden oder Compliance-Prüfungen nötig sind. Der Routinebetrieb ist für die Blockchain praktisch unsichtbar.
Was bedeutet das für Miner?
Miner sollten keine neue Gebühren-Explosion erwarten – wie einst beim Ordinals-Hype. RGB führt zu weniger on-chain-Transaktionen, und damit zu weniger Gebühreneinnahmen. Dennoch profitieren sie indirekt: Mit USDT-Unterstützung in Bitcoin-Wallets können Miner und ihre Hosting-Kunden Einnahmen und Ausgaben einfacher in USD abwickeln – ohne komplexe Fiat-Konvertierungen.
Langfristig könnte es aber doch mehr bringen: Wenn USDT auf RGB breit adaptiert wird, könnten Dienste öfter ihre Daten auf der Bitcoin-Blockchain verankern – etwa zur Risikominimierung oder für Compliance-Zwecke. Auch USDT-fähige Lightning-Kanäle könnten mehr Channel-Openings und Closures erzeugen – insbesondere in Volatilitätsphasen.
Daher bleibt das Ergebnis vorerst gemischt: kurzfristig bedeutet USDT auf RGB mehr Funktionalität und Effizienz, aber keine drastischen neuen Einnahmequellen. Doch über Zeit hinweg könnten periodische Transaktionsspitzen doch für eine langsame Erhöhung der Miner-Einnahmen sorgen.
Den kompletten Artikel von Digital Mining Solutions findest du hier.
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